Tekst 3: Gotthold Ephraim Lessing – Der Esel und der Wolf

Gotthold Ephraim Lessing

Der Esel und der Wolf

 

Ein Esel begegnete einem hungrigen Wolfe. „Habe Mitleid mit mir”, sagte der zitternde Esel, „ich bin ein armes krankes Tier; sieh nur, was für einen Dorn ich mir in den Fuß getreten habe!”

„Wahrhaftig, du dauerst mich”, versetzte der Wolf. „Und ich finde mich in meinem Gewissen verbunden, dich von deinen Schmerzen zu befreien.”

Kaum ward das Wort gesagt, so ward der Esel zerrissen.

 

 

 

Wortschatz

der Eselosioł
begegnenspotykać (jmdm – kogoś)
hungriggłodny
der Wolf, die Wölfewilk, wilki
Mitleid habenwspółczuć
zitterndrżeć
armbiedny
krankchory
das Tier, -ezwierzę
der Fuß, die Füßestopa, stopy
der Dorn, -encierń, kolec
wahrhaftigdoprawdy
du dauerst michżal mi ciebie
das Gewissensumienie
verbundenzobowiązany
versetzenodpowiedzieć, odrzec
der Schmerz, -enból
befreienuwolnić
kaumprawie, zaledwie
zerreißenrozdzierać, rozrywać, rozszarpać

 

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